Ein Quartier nicht nur für den Winter

Im Herbst wird in vielen Gärten „aufgeräumt“, als gäbe es kein Morgen, und für viele der kleinen und kleinsten Lebewesen gibt es in Folge dessen auch kein Morgen.

Mit dem großen Aufräumen wird gleichzeitig (Über-) Lebensraum von unzähligen Tieren entfernt bzw. zerstört. Wildbienenlarven in vertrockneten Stängeln, Käfer unter einer Laubdecke, ein geschütztes Plätzchen für den Igel,... all diese Winterquartiere gibt es im „ordentlich sauber gemachten“ Garten nicht.

 

Ein aus- und aufgeräumter Garten bietet Tieren weder einen Winterschlafplatz, noch Schutz vor der Kälte, noch geeigneten Lebensraum in der warmen Jahreszeit.

Wer Igel, Blindschleichen, Kröten & co im Garten fördern will, wer sich im Juni an einer Glühwürmchen-Lichtershow erfreuen, Schmetterlinge bewundern oder der Vogelwelt sowohl Nistplätze als auch ein Insekten-Futterangebot zur Verfügung stellen will, lässt seinen Garten jetzt möglichst in Ruhe.

Zusätzlich können naturnahe Bereiche geschaffen werden:

Wann immer Geäst im Garten anfällt, seien es Äste, die der Sturm von den Bäumen knickt, Strauchschnitt oder Reisig, lege ich damit unter der Hecke Reisighaufen an. Diese werden laufend mit anfallendem Schnittgut bestückt und im Herbst mit Laub, das auf dem Gehweg anfällt, bedeckt.

Einige stärkere Zweige halten die Blätter auch bei starken Herbstwinden auf ihrem Platz. Günstig ist es, im bodennahen Bereich dickere Äste zu drapieren, um Hohlräume zu schaffen.

 

Im Frühling nehmen bodennahe Brüter wie das Rotkehlchen die Haufen auch gerne als Nistmöglichkeit an. Als Schutz vor Katzen und anderen Räubern kommen deshalb im zeitigen Frühjahr noch einige stachelige Zweige vom Rosenschnitt obenauf.

Manchmal ist weniger mehr, in Zusammenhang mit der herbstlichen Gartenarbeit stimmt es auf jeden Fall!