Es stört durch seine geringe Wuchshöhe nirgends, fällt aber auch nicht besonders auf, es ist wie selbstverständlich fast immer da, Bellis perennis, das ‚Gänseblümchen‘, eine so ziemlich allen bekannte kleine Wildpflanze.
Warum die kleine Blume wohl das Federvieh im Namen trägt? Vielleicht, weil es überall wächst, auch auf Gänseweiden oder weil es Gänsen gut schmeckt? Ich kann es nicht sagen.
Bis in den Winter hinein und sobald Schnee und Frost wieder milderen Temperaturen weichen, streckt das Blümchen seine kleinen hübschen Blüten der Sonne entgegen. Und das ist wörtlich zu nehmen, es richtet seine Blütenköpfe tatsächlich nach der Sonne aus. Ist diese bei Regenwetter oder abends nicht zu sehen, werden die Blütenkörbchen geschlossen.
Wie es so ist mit allem, das „immer da“ ist, als selbstverständlich gilt, wird es kaum wahrgenommen, ja, von manchen sogar als „Unkraut“ angesehen.
Davon ganz abgesehen, dass es eigentlich kein Unkraut gibt, tut man dem Gänseblümchen mit dieser Bezeichnung unrecht:
Der kleine Dauerbrenner bietet nicht nur Bienen und anderen Insekten, speziell bei Trachtlücken, eine willkommene Nahrungsquelle, auch für den Menschen ist er interessant.
Blütenköpfe wie Blätter sind nicht nur essbar, sondern durch den Gehalt an Vitamin A, Vitamin C, Eisen, Kalzium und weiteren wertvollen Inhaltsstoffen gesund.
Die Blüten kann man über den Salat oder die Suppe streuen, auf das Butterbrot geben oder Süßspeisen damit dekorieren,.. der kulinarischen Verwendung sind kaum Grenzen gesetzt!
Kräuterkundige wissen die Blume auch als Tinktur, Tee oder Ölauszug gegen vielerlei Beschwerden anzuwenden.
Und ein hübscher Hingucker im Garten ist das Gänseblümchen noch dazu!
Wir haben also Grund zur Freude, wenn sich die kleine Wilde ausbreitet, bis in den Winter hinein unverdrossen immer noch Blüten zeigt um dann im zeitigen Frühjahr so richtig zuzulegen.
Nicht umsonst heißt es in einem aus England kommenden Spruch:
„Wenn du mit einem Fuß auf sieben Gänseblümchen treten kannst, dann ist Frühling!“