Ist auch der geschorene Rasen, bepflanzt mit pflegeleichten Ziersträuchern, mittlerweile ein wenig „oldschool“, scheiden sich bei den sogenannten Unkräutern auch in lebendiger gestalteten Gärten die Geister.
Der Naturgarten soll abwechslungsreich, bienen- und schmetterlingsfreundlich und selbstverständlich schön sein.
Aber Unkraut…?
"Unkraut" wird als Konkurrent für die Kulturpflanze gesehen, als Störenfried, der das gewollte Pflanzbild beeinträchtigt.
Aber schau dir mal die Wildpflanzen genauer an, viele werden nur deshalb verfolgt und bekämpft, weil man es
1. so gelernt hat (Unkraut=ungepflegter Garten) und nicht weiter über diese Prägung nachdenkt oder
2. nicht um die Vorzüge der ungezähmten Wilden für Tier und Mensch weiß.
Neuerdings wird nicht mehr von „Unkraut“ sondern von „Beikraut“ gesprochen bzw. in Gartenzeitschriften geschrieben.
Diesen Karrieresprung verdanken die Wildkräuter vor allem Menschen, die Wissen und Bewusstsein über die Kreisläufe der Natur unter die Leute bringen. Neben der wichtigen Funktion im Ökosystem -Nektar, Samen und Blätter dieser Pflanzen stellen eine wichtige Lebensgrundlage für viele Tiere dar- können nicht wenige auch dem Menschen mit Heilkräften zur Verfügung stehen.
Für Gourmets ist die kulinarische Verwendung interessant. Vogelmiere, Brennessel, Giersch&co haben nicht nur einiges an Geschmack zu bieten, viele übertreffen handelsübliche Salate sogar um ein Vielfaches an Vitamin C und Mineralstoffen.
Also, bleib ruhig angesichts des zu Frühlingsbeginn sprießendes Beikrauts, es ist ein Gewinn für deinen Garten!
Wer mehr über Beikräuter und ihre Bedeutung in der Natur, über Heilwirkung und Verwendung, aber auch über eventuelle Giftigkeit (zB Hahnenfußgewächse!) wissen möchte, wendet sich am besten an WildkräuterpädagogInnen, die ihr Wissen in Kursen und Workshops weitergeben.
Beginne die Wilden zu mögen - und du wirst dich freuen, wenn du im Frühling junge Brennesselspitzen in der Gartenecke entdeckst ;-)